Endlich, unsere erste längere Reise mit Vasco. Anfang April für 10 Tage. Wie beim Versuch im September 2023 wieder zu unseren niederländischen Nachbarn. In den Norden der Niederlande. In die Provinzen Overijssel, Friesland und Nordholland. Hinein ins "Goldene Zeitalter" der Niederlande.
Kampen
Unser erstes Ziel war die ehemalige Hansestadt Kampen an der Ijssel. Eine schöne Altstadt mit der "Guten Stube" an der Plantage/Oudestraat. Die schöne (neue) Stadtsbrug über die Ijssel und die eindrucksvollen Segelschiffe an der Ijsselkade. An der Ijsselkade liegt auch ein Nachbau der Kamper Kogge (12./13. Jahrhundert). Mit diesen Schiffstypen haben die Kaufleute der Hansestädte damals ihr Geld verdient. https://kamperkogge.nl/ Den Wohlstand der Hansestadt Kampen könnt ihr heute noch in der Altstadt erahnen. Und nicht zu vergessen ein schöner Stadtpark mit vielen Freizeitangeboten und Hundeauslauf. Wir haben zuerst auf dem Campingplatz Seveningen B.V. www.seveningen.eu gegenüber von Kampen übernachtet. Dann sind wir auf den WoMo-Stellplatz in der Burgemeester Berghuisplein am Stadtpark umgezogen. Durch eines der noch erhaltenen Stadttore kommt ihr vom Stadtpark direkt in die Altstadt. Noch im 16. Jahrhundert fuhren Frachtschiffe aus Kampen in die Ostseestädte sowie nach Bremen, Hamburg und auch in England. Seit dem 15. Jahrhundert verlor Kampen an Bedeutung. Die Folgen von Kriegen, der Niedergang der Hanse und die Handelskonkurrenz zu Amsterdam trugen dazu bei. Kampen hat uns gefallen. Da hatten wir auch noch Glück mit dem Wetter.
Infos zu Kampen https://visitkampen.nl/de
Enkhuizen
Von Kampen sind wir dann über den Houtribdijk-Damm nach Enkhuizen gefahren. Enkhuizen ist wie aus der Zeit gefallen. Hier ist das "Goldene Zeitalter" noch überall spürbar und sichtbar. Innerhalb der Stadtmauern befinden Sie nicht weniger als 366 Nationaldenkmäler. Enkhuizen entwickelte sich zu einem wichtigen Zentrum der Heringfischerei. Um 1600 waren 300 der insgesamt 500 Heringfangschiffe Hollands von Enkhuizen aus aktiv. Als 1603 die Niederländische Ostindien-Kompanie (VOC) errichtet wurde, war daran auch Enkhuizen beteiligt. Am Ende ihrer Blütezeit im Jahr 1652 war Enkhuizen für die damaligen Verhältnisse mit über 25.000 Einwohnern eine Großstadt. Die Handelskonkurrenz im Inland (Amsterdam) und Ausland (England) nahm jedoch zu und Enkhuizen wurde eine der so genannten „toten“ Städte an der damaligen Zuidersee. Heute profitiert die Stadt im Sommer vor allem vom Wassertourismus. Ein holländisches Städtchen wie aus dem Bilderbuch.
In Enkhuizen haben wir auf dem schön gelegenem Campingplatz Camping de Vest innerhalb der alten Festungsanlage www.campingdevest.nl übernachtet. Infos zu Enkhuizen: www.visitenkhuizen.nl/de
Den Helder
Eigentlich wollten wir noch einige Tage an der niederländischen Nordseeküste verbringen. Aber bei dem Wetter? Regen und kräftiger Wind. Also gleich nach Den Helder.
Den Helder ist eine alte Festungsstadt am Meer, mit einer maritimen Geschichte und Tradition. Pur, robust und vielleicht sogar ein bisschen rau. Während der französischen Besetzung der Niederlande (1795 bis 1813) wurde unter Napoleon Bonaparte um Den Helder eine große Verteidigungsanlage und eine Marinebasis errichtet. Den Helder war und ist die Heimat der Königlichen Marine und Fährhafen zur beliebten Insel Texel. Die Innenstadt ist etwas eintönig. Es gibt leider viel Leerstand in der Fußgängerzone. Das Gelände der „alte Reichswerft Willemsoord" bietet dagegen viel Abwechslung. Auf Kulturellem Gebiet und mit tollen Lokalen in den ehemaligen Werfthallen. Im Zweiten Weltkrieg wurde Den Helder und insbesondere die Marinewerft mehrmals bombardiert, wodurch die meisten Gebäude in Trümmern lagen. Alles wurde sehr schön wieder aufgebaut!
Infos über die Innenstadt findet ihr hier www.visitwadden.nl/de/besuchen/aktivitaten/3309690078/innenstadt-von-den-helder. Details über die Geschichte der Marinewerft vom Ideengeber Napoleon Bonaparte bis nach 1945 könnt ihr hier nachlesen https://willemsoordbv.nl/
Wir haben auf dem WoMo-Stellplatz Willemsoord https://jachtwerfwillemsoord.nl auf dem Gelände von Willemsord übernachtet. Alles da was der Camper braucht.
Wasserwerke: Houtribdijk-Damm und Isselmeer
Der Damm wurde zwischen 1963 und 1976 errichtet und trennt das IJsselmeer vom Markermeer. Ziel war die Trennung der flachen Zuiderzee von der Nordsee um die Gefahren von Sturmfluten zu verringern. Zusätzlich die Gewinnung von Neuland durch den Bau von Poldern im neu entstandenen Ijsselmeer. Die Niederländer sind gezwungenermaßen wahre Wasserbaukünstler. Ohne ihre vielen Wasserwerke wären die Niederlande Großteils bereits "abgesoffen". https://de.wikipedia.org/wiki/Zuiderzeewerke
EMS Marina und Camping bei Leer
Auf der Heimfahrt haben wir noch einen Stopp in der EMS Marina in Bingum/Leer eingelegt. Direkt an der Ems gelegen. Ein schöner Campingplatz und eigentlich auch eine schöne Marina. Denn bei jedem Tidenhub (Wechsel zwischen Flut und Ebbe) wird Schlick abgelagert. Das ist völlig normal. Nur hier sind es um die 2 cm. Als Ergebnis ist die kleine Marina voller Schlick und kann nicht mehr genutzt werden. Und so ergeht es auch den anderen kleinen Marinas an der Ems. Von Papenburg bis zur Emsmündung. Auch die Ufer der Ems sehen schrecklich aus. Abbruchkanten aus Schlick. In der Ems ist kein Leben mehr. Nur noch eine graue Brühe. Das Aufstauen der Ems um über 2,70m zur Überführung der riesigen Kreuzfahrtschiff der Meyer Werft in Papenburg ist hierbei bestimmt mit eine Ursache. Soll das immer so weiter gehen? Immer tiefer ausbaggern?
Eine Reise zu unseren niederländischen Nachbarn ist immer wieder schön. Auch wenn das Wetter die meiste Zeit schlecht war. Wir werden wieder hinfahren. Ich musste Frauchen mehrmals ermahnen endlich meinen Reisebericht zu schreiben. Sie ist aus der Übung. Aber das wird schon wieder. Versprochen.
Grüezi
Queeny
Impressionen aus der Hansestadt Kampen
Impressionen aus der Heringsstadt Enkhuizen
Impressionen aus Den Helder
EMS Marina und Camping in Leer-Bingum
Impressionen vom Leben in Vasco
Vascos Ausbau ist fertiggestellt. Wir müssen uns jedoch noch eingewöhnen. Was wird wo verstaut? Was fehlt uns noch? Dazu kleinere Optimierungen. So hat Frauchen auf eine Matratze verzichtet. Braucht sie nicht zum Liegen und Schlafen. Stattdessen sind dort jetzt zusätzliche Euro-Boxen aufgestellt. Stauraum!
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Martin Gensch (Freitag, 26 April 2024 20:17)
Schöner Bericht!