
Unser Plan war eine Roadtour im Uhrzeigersinn "Rund um Fünen" mit einem Abstecher nach Odense. Daraus wurde "Kreuz und quer durch Fünen". Schuld war eine angekündigte Schlechtwetterfront mit Starkregen und Sturmböen in der Nacht. In der höchsten Warnstufe rot.
Mit Vasco können wir ja unsere Route anpassen. Nach zwei Tagen gab es also eine spontane Planänderung. Wir sind daher in ein vermeintlich weniger ungemütliches Städtchen gefahren. Zwecklos, die Schlechtwetterfront war größer als vermutet.
Die dänische Ostsee gefällt uns. Insbesondere die Inseln der dänischen Südsee. Hier gibt es viele kleine und auch größere Yachthäfen und sowie Fischereihäfen. Die kleinen dänischen Städte ähneln sich zwar sind aber auch immer etwas unterschiedlich. Am Hafen oder in der Stadt sitzen und Menschen bei ihrem Treiben zuschauen. Und der nächste Strand ist nicht weit. Oft direkt am Hafen..
Infos:
VisitMiddelfart | Erlebnisse am Kleinen Belt
VisitAssens | Ihre lokale guide für West Fünen
VisitKerteminde | Alles über Urlaub in Kerteminde auf Fünen
VisitNyborg | Der offizielle Guide für Nyborg und Ostfünen
Besuchen Sie Rudkøbing | VisitLangeland
Middelfart
Unser erstes Ziel auf Fünen war das Städtchen Middelfart. Direkt hinter der alten "Kleinen Belt-Brücke". Es war Samstag und wunderbares Sommerwetter. Einen Stellplatz am alten Lystbaadehavne mit Marina zu bekommen war unmöglich. Mit viel Glück haben wir noch einen Platz auf dem Stellplatz NyHavn2 ergattert. Ein geschotteter Platz direkt an der neuen Marina. Nicht schön aber eine tolle Lage und gute Sanitärausstattung.
Der ganze Bereich an der Marina ist toll angelegt. Schöne Promenade zum flanieren, Sitzbänke, Grünflächen, Spielflächen für Kinder, kleines Café, Blick auf den Kleinen Belt mit alter und neuer Brücke. Einige Luxuswohnungen drumherum dürfen natürlich nicht fehlen. In die doch sehr kleine Altstadt mit Fußgängerzone ist es auch nicht weit. Middelfart ist sehenswert, ein Besuch lohnt sich.
Über die alte "Kleine-Belt-Brücke" gibt es übrigens geführte Klettertouren/Brückenwandern. Für die mutigen.
Bridgewalking Little Belt - Ein Blick auf etwas Besonderes
Sturm und Starkregen in Assens
Wegen der Unwetterwarnung sind wir statt nach Bogense nach Assens gefahren. Das Schietwetter hat uns allerdings verfolgt. Wir standen an der Marina in Assens in der ersten Reihe mit Blick auf die am Steg vertäuten Boote. Bis zum Abend hielt sich das Wetter noch. Nicht schön aber kein Regen und kein Sturm. In der Nacht ging es dann los. Der Regen prasselte kräftig auf unseren Vasco. Dazu der kräftige und laute Wind. Irgendwann in der Nacht laute Stimmen. Frauchen hat sofort nachgesehen, ob wir schon im Wasser standen. Ob die Ostsee übergeschwappt war. Nein! Tiefes durchatmen. Zu den Stimmen kam dann noch grelles Licht vom Wasser, vom Hafenbecken. Es war ein kleines Rettungsschiff das wieder in den Hafen einlief und am Steg festmachte. Eine sehr unruhige Nacht.
Wir blieben noch einen verregneten Tag. Nur kurze Spaziergänge im Gebiet um die Marina. Bei dem Wetter hatten wir keinen Bock uns das Örtchen anzusehen. Die Marina und der Campingplatz liegen auch etwas abseits der Innenstadt/Altstadt.
Kerteminde
Von Assens quer über die Insel nach Kerteminde. Das Wetter hatte sich wieder berappelt. Wir hatten einen Stellplatz an der Marina in der ersten Reihe ergattert. Allerdings "teuer bezahlt". Unter "Wie geht es Vasco?" mehr dazu.
Kerteminde hat uns gut gefallen. Unser Fahrrad brauchten wir nicht. Wir konnten alles gut zu Fuß und mit unserem Pet-Stroller erkunden. Der ganze Bereich um die Marina ist schön angelegt. Hütten für die diversen Wassersportclubs, ein Restaurant und Wohnungen mit Blick auf die Marina. Grillplätze direkt an den Steganlagen. Wir haben uns auch den Fischereihafen auf der anderen Seite des Hafen angesehen. Mit Fischimbiss und kleinem Strand. Einmal um das Hafenbecken. Und natürlich die schöne Altstadt. Kleine Geschäfte, versteckte Innenhöfe, Restaurants, Eisdielen. Das dänische Eis und insbesondere das Softeis sind super lecker. Dafür stehen die Dänen in der Schlange an. Alles was der Urlauber so braucht. Kerteminde ist unser Top Tipp.
Nyborg die ehemalige Königsstadt
Nyborg ist eine historische Königsstadt. Das Schloss Nyborg wurde um 1170 vom Neffen des Königs Waldemar I. angelegt. Während der Regierungszeit Friedrichs I. wurde Nyborg zur ständigen königlichen Residenz in Dänemark ernannt. Das Schloss gehörte über viele Jahre bis 1560 zur Inszenierung der Königsmacht und des neuen Glaubens. In Schloss Nyborg wurde die erste Verfassung Dänemarks unterzeichnet! Eine schöne Parkanlage um das Schloss herum. Dazu der Wassergraben.
Nørregade, Mellemgade und Kongegade sind Nyborgs drei Shopping-Straßen. Alles sehr klein und überschaubar. Wir haben uns die Innenstadt am Sonntag und am Montag angesehen. An beiden Tagen waren kaum Menschen unterwegs. Auch am Montag nur wenige. Wo waren die alle?
Jedes Jahr im Sommer gibt es ein großes Mittelalterfest in Nyborg. Der "Danehof" auf dem Marktplatz bildet das Zentrum des großen, historischen Mittelalterfestivals. Eine Reise ins Mittelalter mit Ritterturnier, Gauglern, Met und Buden. In der Stadt waren noch viele Geschäfte entsprechend geschmückt. Ein Großereignis für Nyborg.
Wir waren auf einem Campingplatz direkt an der Ostsee mit einemschönem Sandstrand. Eine liebevoll gepflegte Anlage. Nyborg Strandcamping. Leider außer auf dem Campingplatz nichts los. Da müsst ihr schon nach Nyborg fahren. Bis in die Stadtmitte von Nyborg 4 Kilometer. Mit dem E-Bike also kein Problem. Allerdings keine schöne Strecke, nur durch ein Gewerbegebiet. Das Hafengelände mit der Marina ist durch eine Hauptstraße von der Innenstadt abgetrennt. Lässt sich wohl nicht anders gestalten. Schade. Ein kurzer Zwischenstopp in Nyborg lohnt sich jedoch.
Rudkøbing
Dann haben wir noch einen Abstecher auf die Insel Langeland gemacht. In die Inselhauptstadt Rudkøbing. Eine schöne kleine Innenstadt. Eine Marina, ein kleiner Fischereihafen und ein Fährhafen. Das Hafengebiet ist wie in Nyborg durch eine große Straße von der Innenstadt abgetrennt. Liegt natürlich im wesentlichen an der Anbindung zum Fährhafen.
Auch in Rudkøbing wieder eine idyllische und etwas größere Altstadt. Typisch für Fünen. Hier waren wesentlich mehr Menschen in der Innenstadt unterwegs als in Nyborg. die Terrassen vor den Restaurants waren gut besucht. Die Sonne schien
Übernachtet haben wir auf "Rudkøbing Camping / Jugendherberge". Der Platz liegt 2 Minuten entfernt vom Stadtzentrum. Eine ruhige Lage und nur 50 m vom Naturschutzgebiet Vejlen. Wir finden eine bessere Lage als der Stellplatz an der Marina. Naturschutzgebiet Vejlen: Rudkøbing Vejle og Fredskov | www.langeland.dk
Rudkøbing hat uns gefallen. Da lohnt sich ein Zwischenstopp auf jeden Fall. Am besten Werktags wenn die Geschäfte und Läden geöffnet haben. Frauchen haben natürlich die Smørrebrød beim SuperBrugsen gefallen. Frisch, lecker und preiswert.
Schloss Augustenborg
Dann haben wir die Heimfahrt angetreten. Von Rudkøbing über Faaborg zum Fährhafen in Bojden. Von dort übergesetzt nach Fynshav in Syddanmark. Auf die Fähre kamen wir gerade noch als letztes Auto. Glück gehabt und eine Stunde Zeit gespart. Gleich hinter Fynshav haben wir eine Nacht im Yachthafen von Augustenborg übernachtet. Der Yachthafen hat einen schön angelegten Mini-Campingplatz mit 19 Stellplätzen. Frauchen war allerdings sauer, dass das warme Wasser in der Dusche trotz 5 Kronen Gebühr doch nur kalt war. Mit kaltem Wasser die Haare waschen? Grrr.
Augustenborg besteht fast nur aus dem Schloss Augustenborg mit Parkanlage im englischen Stil. Der Ort ist überschaubar. Innerhalb des Schlossgartens gibt es einen Skulpturenparks. Dort steht u.a. ein grüner "Hulk". Unter uns, Spencer hatte Angst vor diesem Monster. :-)) Das Schloss ist nicht öffentlich zugänglich. Im Park hat Frauchen Spencer und mich direkt am Als Fjord frei laufen lassen. Das war schön.
Schloss Augustenburg (Dänemark) – Wikipedia
Von Augustenborg ging es dann mit einem weiterem Stopp in Lauenburg/Elbe nach Hause.
Wie geht es Vasco?
Unserem Vasco ging es vor Abfahrt gut. Vasco kam von einer ReHa/Kur zurück.
Die Halbautomatik, das QuickShift-Getriebe wurde noch einmal gewartet. Ob QuickShift oder SprintShift, diese Dinger sind störanfällig. Weiß Frauchen aus leidvoller Erfahrung mit MB Sprinter, Citroen Jumper und jetzt unserem Vasco. Daher unser Rat: Vorsicht bei älteren Fahrzeugen.
Auch Vascos Ausstattung als Campervan wurde optimiert. 20 Liter Abwassertank und 20 Liter Frischwassertank wurden ausgetauscht. Jetzt hat Vasco einen 30 Liter Abwassertank mit Ablasshahn unter dem Fahrzeugboden. Im Innenraum ist dafür Platz für einen 40 Liter Frischwassertank. Die Anbringung der Anhängerkupplung wurde optimiert. Die Hecktüren können jetzt geöffnet werden wenn der Fahrradträger angebracht ist. Die Armlehne am Fahrersitz wurde repariert. Teils nur Kleinigkeiten die aber viel ausmachen.
Und jetzt das selbstgemachte Elend!
In Kerteminde hat Frauchen beim rückwärts rangieren am vorderen Radkasten (Beifahrerseite) den Holzbalken einer niedrigen Parkplatzabtrennung eingefädelt. Das kann tatsächlich unbemerkt passieren. Dann jedoch die Dummheit! Beim Ausparken hakte etwas. Statt aussteigen und nachsehen Gas geben. Wechsel zwischen Vorwärtsgang und Rückwärtsgang und immer mit Gas. Ergebnis die Frontverkleidung (Plastik) auf der Beifahrerseite ist herausgerissen und Blech verbogen. Licht und Blinker funktionierten. Rund um den Radkasten hat Frauchen alles mögliche mit Panzerband befestigt. Mit täglicher Kontrolle konnten wir also weiterfahren. Deswegen ist Vasco jetzt also wieder zur ReHa/Kur.
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